Die Belege für Homosexualität im antiken Griechenland sind zahlreich. Die gleichgeschlechtliche Liebe im antiken Griechenland wird oftmals als Musterbeispiel für Toleranz gegenüber Homosexualität im Allgemeinen zitiert. Eine detaillierte Betrachtung der Quellen bietet jedoch ein differenzierteres Bild. Die Knabenliebe wurde eindeutig gesellschaftlich akzeptiert und teilweise sogar gefördert. Homosexuelle Beziehungen zwischen Partnern gleicher Stellung und gleichen Alters wurden innerhalb der unter athenischem Einfluss stehenden griechischen Poliswelt anscheinend als nicht wünschenswert eingestuft, aber zumindest toleriert. Das Quellenmaterial zur männlichen Homosexualität ist relativ reich — im Unterschied zur weiblichen, die nur in wenigen lyrischen Texten sowie bezüglich der Situation in Sparta näher ins Blickfeld gerät. Es gibt zahlreiche literarische Werke, die das Thema behandeln. Es gibt Urkunden und bildliche Darstellungen homosexueller Liebe. Die literarischen Quellen lassen sich in fünf Typen unterscheiden. Die Quellen sind geographisch ungleich verteilt. Aus klassischer Zeit stammen sie alle aus Athenaus der vorklassischen und hellenistischen Zeit aus allen Teilen der griechischen Welt. Vor allem aus hellenistischer und römischer Zeit gibt es zahlreiche Gedichte, die die Knabenliebe zum Thema haben. Hier ist vor allem Straton von Sardis zu nennen, von dem viele Werke in der griechischen Anthologie erhalten sind, die an Eindeutigkeit oftmals wenig zu wünschen übrig lassen. Die Situation der Homosexualität stellt sich in den Quellen des klassischen Athens als relativ eindeutig dar. Die erotisch-sexuell konnotierte Liebe eines älteren Mannes zu Gay Boys Im Alten Griechenland Jungen, der sich in der Pubertät befand, galt während der archaischen und frühklassischen Epoche Athens gesellschaftlich als legitim und wurde teilweise gefördert. Vasendarstellungen zeigen den Geschlechtsakt, aber auch den älteren Partner, wie er dem jüngeren Geschenke darbringt. Die überlieferten Quellen nennen den älteren der beiden Partner den erastesden jüngeren, halbwüchsigen hingegen den eromenos ; die klassisch-hellenische Päderastie umfasste vermutlich auch pädagogische Ansprüche und Aspekte, so sollte sich der Jüngling durch das Liebesverhältnis zu seinem älteren Freund aretäd. Die erste Rede des Aischines ist ein besonders wichtiges Dokument zur gleichgeschlechtlichen Liebe unter Männern. Timarchos wird vorgeworfen, sich in jungen Jahren prostituiert zu haben. Dass ihm dies zur Last gelegt wurde, zeigt eindeutig die negative Bewertung sexueller Passivität bei freigeborenen bzw. Die Römer haben ihren ebenfalls im negativ wertenden Sinne auf die sexuelle Passivität freier Männer abzielenden Begriff cinaedus wahrscheinlich in hellenistischer Zeit aus dem griechischen Wort kinaidos abgeleitet vgl. Nach athenischem Gesetz war es für einen Athener Bürger nicht erlaubt, sich zu prostituieren; als männlicher Prostituierter tätig zu sein, konnte für einen Athener darüber hinaus sogar zum Verlust der bürgerlichen Rechte und Einflussmöglichkeiten führen. Der aktive Partner beim Geschlechtsverkehr wurde also, da er als männlich galt, akzeptiert, der passive Partner dann moralisch verurteilt, wenn es sich bei ihm um einen freien athenischen Mann handelte und dieser vermeintlich weibliches Verhalten an den Tag legte, [ 8 ] wobei der ältere Partner in einer Beziehung idealiter jeweils der aktive, der jüngere Partner der passive Teil sein sollte — entweder im Rahmen einer päderastischen Beziehung oder zwischen freien Athenern einerseits und Metöken oder Sklaven andererseits. Vor allem in Komödien wurden die passiven, scheinbar weibischen Partner zum Gespött gemacht, wobei es aber auch an der Sache an sich lag, dass Sexualität lächerlich gemacht wurde. Wie Thomas K. Hubbard ausführt, bezeugen einzelne Quellengattungen insbesondere aus der Gay Boys Im Alten Griechenland der athenischen Demokratie nach v. Jahrhunderts v. Um in paiderastischen Beziehungen die Ehre des jüngeren, passiven Teils zu wahren, wurde im Rahmen der sich zwischen freien männlichen Polisangehörigen vollziehenden Knabenliebe zumindest offiziell auf Analverkehr verzichtet und eher Schenkelverkehr bevorzugt. Dass dies nicht unbedingt der Realität entspricht, ist aus verschiedenen Quellen ersichtlich. Zudem weist Hubbard darauf hin, dass gleichgeschlechtliche Liebesbeziehungen offenbar auch dann toleriert worden zu sein scheinen, wenn es sich bei den beteiligten Partnern um pubertierende Epheben bzw. Für die Dorer SpartaKorinthKreta zeichnen die Quellen ein etwas anderes Bild. Die Quellen scheinen für diese Orte eine allgemeine Akzeptanz auch unter gleichaltrigen Männern zu belegen, wobei parallel dazu auch in Sparta, Korinth und Kreta die paiderastia griechisch-klassischer Ausprägung ebenfalls häufig praktiziert worden sein wird. Es gibt zudem schwarzfigurige Vasen, auf denen ein älterer Mann dargestellt wird, der von einem jüngeren penetriert wird. Hier findet man das Gegenteil dessen, was in den schriftlichen Quellen propagiert wird. Diese Bilder belegen andere Vorstellungen als die im klassischen Athen geläufigen. In Theben wurde um v. In diesem Jahr wurde sie in der Schlacht von Chaironeia durch die Truppen Philipps II. Auch diese Paare bestanden jeweils aus einem jüngeren und älteren Partner. In Kreta, wo der erastes den Quellen zufolge auch als philetor bezeichnet wurde, existierte im Rahmen der paiderastischen Gepflogenheiten eine Form von Knabenbrautraub. Wenn der Mann in den Augen der Angehörigen des jungen eromenos über ausreichende Tugenden im Sinne der aretä verfügte, so verfolgten jene den philetor bei der verabredeten Entführung nur zum Schein; erschien er ihnen hingegen tatsächlich ungeeignet, so entrissen sie ihm den Jungen wieder und unterbanden die angebahnte paiderastische Beziehung. Der philetor und der in Kreta auch parastathes genannte junge Geliebte verbrachten danach zwei Monate zusammen auf dem Lande. Nach dem Ende dieser Initiationszeit beschenkte der Liebhaber den jugendlichen parastathes mit einem Rind und einer Kriegsausrüstung; das Gay Boys Im Alten Griechenland wurde dem Gott Zeus geweiht und im Kreise des oikos des Knaben verspeist. Den Athenern der klassischen Zeit erschien diese kretische Variante der Paiderastia als besonders archaisch. In der Ilias spielen Achilles und Patroklos eine besondere Rolle. Obwohl in dem Werk nicht explizit ausgesprochen wird, dass die Beziehung beider sexueller Natur war, bestand zwischen beiden doch eine tiefe emotionale Beziehung.
Krieg in der Antike: Schwule Elitekrieger schlugen die Großmacht Sparta
Päderastie – Wikipedia Und in dieser zweiten Folge nehmen wir uns die beiden antiken. Und hier kommt der zweite Teil unserer Spurensuche zu LGBTQ in der Antike. Über Jahrhunderte hinweg galt das Heer Spartas als unüberwindbar. Chr. die Feldherrn Thebens eine brillante Idee hatten. Bis v. Die Armee der schwulen Liebespaare - gay-bar-escort.gayReinsberg, Dabei handelt es sich um englische Übersetzungen wichtiger Textquellen zur gleichgeschlechtlichen Liebe aus Griechenland und Rom. Ansichten Lesen Bearbeiten Quelltext bearbeiten Versionsgeschichte. In Kreta, wo der erastes den Quellen zufolge auch als philetor bezeichnet wurde, existierte im Rahmen der paiderastischen Gepflogenheiten eine Form von Knabenbrautraub. Spätere Grabungen förderten an dieser Stelle Skelette zutage. Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet.
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Chr. die Feldherrn Thebens eine brillante Idee hatten. Über Jahrhunderte hinweg galt das Heer Spartas als unüberwindbar. Ältere Männer "erwählten" sich Jüngere oder gar Knaben. Und in dieser zweiten Folge nehmen wir uns die beiden antiken. Homoerotische Gefühle gab es nicht nur in der griechischen Mythologie, antike Autoren. Und hier kommt der zweite Teil unserer Spurensuche zu LGBTQ in der Antike. In der Antike war der Umgang mit Homosexualität völlig unverkrampft. In der griechischen Antike gehörten Männer, die mit Männern Sex hatten, zum Alltag. Bis v.Dover zu empfehlen. Wir schenken Ihnen reinen Wein ein: über die Trinkkultur der alten Griechen. Um eine Sammlung von Aufsätzen zu verschiedenen Einzelaspekten antiker Sexualität handelt es sich ebenso bei Martha C Nussbaums und Juha Sihvolas Eds. Dover: Attitudes, Zum ersten Mal traf die Heilige Schar v. Siehe dazu Xenophon: Lakedaimonion Politeia, 2, Diese Beziehungen wurden offensichtlich akzeptiert. Da es sich dabei aber hauptsächlich um idealisierende Darstellungen handelt, kann die Realität durchaus anders ausgesehen haben. Sein Name war Ganymed. Dann allerdings kam es darauf an, dass die anderen Hopliten ihre Stellung hielten. Die Archäologin Carola Reinsberg sieht in dem passiven Rollenverständnis des Eromenos in den sexuellen Kontakten einen Hinweis auf die zwanghafte Unterdrückung des Jugendlichen. In der Forschung ist bis heute allerdings umstritten, ob eine Kampfeinheit in dieser Form überhaupt je existiert hat. Eine detaillierte Beschreibung aller Arten von Cookies, die wir und unsere Partner verwenden, finden Sie in unserer Cookie-Erklärung. Eine umfassende wissenschaftliche Auseinandersetzung kann daher erst seit der Mitte des Wie William A. Weblinks [ Bearbeiten Quelltext bearbeiten ]. Die sind aber nicht immer gegenseitig gewesen. Kommentare Zeigt er doch eindeutig, das Homosexuelle ebenso stark sind, wie Heten. Spielten sich die Beziehungen zwischen gleichberechtigten Partnern ab oder herrschte ein Verhältnis von Über- und Unterordnung? Ein Lexikon. Ganymed war auch die Inspiration für das Sternzeichen Wassermann — den Mundschenk — und sein Name wurde in der Antike zum Synonym für Homosexualität. Artikel verbessern Neuen Artikel anlegen Autorenportal Hilfe Letzte Änderungen Kontakt Spenden. Die erotisch-sexuell konnotierte Liebe eines älteren Mannes zu einem Jungen, der sich in der Pubertät befand, galt während der archaischen und frühklassischen Epoche Athens gesellschaftlich als legitim und wurde teilweise gefördert. Ja, solche Liebesbeziehungen hat es gegeben. In der homerischen Dichtung werden sie als gleichberechtigt dargestellt. Aber geht doch hier nicht um Homosexualität sondern um Sex mit Minderjährigen, oder? Pädagogischer Anspruch. Jene war technisch beweglicher und führte neuartigere Waffen mit sich. Die Gedichte von Sappho, die zwischen dem 7. Bild des Tages Die schärfsten Kerle der Erwachsenenunterhaltung. Ansichten Lesen Quelltext anzeigen Versionsgeschichte. Jahrhunderts angesetzt werden. Dieser Artikel wurde erstmals im Dezember veröffentlicht.