Noch hat Rom jeden Ansturm überstanden. Mit Etruskern, Karthagern und Goten ist die Ewige Stadt am Tiber fertig geworden. Mit Garibaldis Rothemden hat sie sich arrangiert und ebenso mit den Schwarzhemden des »Duce« Mussolini. Doch nun kündigen Homosexuelle aus aller Welt für den 8. Juli ihr Erscheinen an. Und Roms Regenten sind ratlos. Was tun? Sollen Schwule, Lesben und Transvestiten durchs Zentrum der katholischen Welt ziehen dürfen? Und das ausgerechnet im Heiligen Jahr? Wo auch immer könnten die Schwulen auftreten, so Camillo Ruini, Papst-Vize als Bischof der italienischen Hauptstadt, »aber nicht in Rom und nicht zum Jubiläum«. Der Anlass ist eher banal. Seit Jahren ziehen Homosexuelle durch New York, Paris oder Stockholm, um an den Tag ihres ersten Aufbegehrens zu erinnern. Am Juni hatten sich Gäste der New Yorker Schwulenkneipe »Stonewall Inn« gegen andauernde Übergriffe der Polizei zur Wehr gesetzt. Was er wohl nicht bedachte: Im Heiligen Jubeljahr des Papstes gelten andere Gesetze. Als wäre der mächtige Kirchenstaat nicht untergegangen, sondern noch heute Herr über Rom und Mittelitalien, fordert die geistliche Führung der Katholiken weltliche Zuständigkeit auch jenseits der Grenzmauern des Vatikans. Gewiss, die Kirche hat sich seit dem Mittelalter verändert. Sie verbrennt keine Ketzer mehr; heute bittet der Papst um Haftverkürzung für Knackis und segnet dunkelhäutige Ex-Prostituierte. Doch wie eh und je hört jedes katholische Verständnis bei gleichgeschlechtlicher Liebe auf. Trotz mancher Gerüchte über das Privatleben von Soutanen- und Kuttenträgern gilt Homosexualität als »Abweichung vom Naturgesetz« Johannes Paul II. Helfen wolle man den Sündern durchaus, so Erzbischof Angelo Comastri. Aber man könne doch nicht sagen, »dass das, was sie machen, in Ordnung sei«. Bei solchem Treiben könne man am Ende Gay Boys Im Alten Rom nicht mehr begreifen, was ein Mann und was eine Frau ist«. Eilig wurde Beweismaterial aus dem Mutterland der Homo-Demos herbeigeschafft. Dabei hat der Film mit dem umstrittenen Marsch eher wenig zu tun, wie Gay-Organisationen behaupten. Die wüsteren Szenen stammten vom Halloween-Tag mit seinen karnevalistisch-provozierenden Akteuren. Zumindest um zehn Tage müsse man das unheilige Spektakel verschieben, verlangten kirchliche Würdenträger. Dann habe der Papst keine Segnungen mehr im Terminplan und könne für ein paar Urlaubstage aus Rom entfliehen. Aber unter Verweis auf gebuchte Flüge, Hotels und Künstler zeigten sich die Gays widerborstig. Inzwischen sind hinter den Klerikalen Italiens Rechte aufmarschiert. Die radikale Gruppe »Forza Nuova« kündigte handfeste Gegendemos an. Die einstigen Faschisten Italiens, die sich heute Alleanza Nazionale AN nennen, erklärten Rom, den »Tempel der Christenheit«, komplett zum Sperrgebiet. Da wollte auch die katholische Mitte nicht abseits bleiben. Zwar seien Schwule für ihn »Menschen wie alle anderen«, sagte Gay Boys Im Alten Rom Christdemokrat Pierferdinando Casini. Sie könnten aber doch nicht gleich verlangen, »ihre Natur zur Schau stellen zu dürfen und damit das religiöse Gefühl der Italiener zu beleidigen«. Das sah plötzlich - »ohne jeden Druck der Kirche« - auch der Bürgermeister so. Vorige Woche zog er Schirmherrschaft und Zuschuss zurück.
Bildliche Darstellungen sind im Vergleich zum klassischen Griechenland dagegen seltener. Er war sehr erfreut, dass seine Figur zum Beispiel im Stehen stirbt, weil sie glaubt, so göttlich zu werden. Es ist gut belegbar, was sie im Rahmen von Kirchenkritik verband bzw. Anfangs suchte Albrecht zu vermitteln und eine allgemeine Reform der Kirche zu erreichen. Flamininus v.
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Von Hans-Jürgen Schlamp. Als Kirchenkritiker war er. Und in dieser zweiten Folge nehmen wir uns die beiden antiken. In Rom tobt eine groteske Polit-Schlacht: Dürfen Homosexuelle im Heiligen Jahr unweit des Petersdoms paradieren? “Unterwegs zu den besten gayfriendly Spots von Rom! Rom als Inbegriff der Fleischlichkeit hat sich seinen Ruf redlich verdient! Vor genau Jahren – im Jahr – wetterte Ulrich von Hutten gegen Homosexualität in der katholischen Kirche. Und hier kommt der zweite Teil unserer Spurensuche zu LGBTQ in der Antike.Als wäre der mächtige Kirchenstaat nicht untergegangen, sondern noch heute Herr über Rom und Mittelitalien, fordert die geistliche Führung der Katholiken weltliche Zuständigkeit auch jenseits der Grenzmauern des Vatikans. Es gibt zumindest Anzeichen, dass sich schon im alten Rom Ansätze von so etwas wie einer homosexuellen Subkultur entwickelte, obwohl man diese sicherlich nicht mit modernen Subkulturen vergleichen kann. Homosexualität in der deutschen Literatur" , S. Lesbisch-Sein war damals jedoch in vielen Teilen ein anderes. Das sah plötzlich - »ohne jeden Druck der Kirche« - auch der Bürgermeister so. Betrachtungen zu Leben und Werk Ulrich von Huttens" , S. Zum Bearbeiten anmelden. Mit seiner Schrift "Vadiscus, oder die römische Dreifaltigkeit" holte er dann zu einem Rundumschlag aus: Er kritisiert darin den Ablasshandel, fehlenden Glauben, die finanzielle Habgier und angeblich ausgelebte gleichgeschlechtliche Sexualität des Klerus. Noch Ovid verneinte die Möglichkeit, dass es so etwas überhaupt gebe. Die Begleitumstände des Massakers von Thessaloniki am Ende des vierten nachchristlichen Jahrhunderts bieten beispielsweise einen Anhaltspunkt dafür, dass Homosexualität selbst zu christlicher Zeit noch in weiten Teilen der Bevölkerung akzeptiert wurde, während sie von offizieller Seite verfolgt wurde. Zumindest um zehn Tage müsse man das unheilige Spektakel verschieben, verlangten kirchliche Würdenträger. Feedback an Redaktion queer. Auch eine weitere Textstelle über Prostitution habe ich so deutlich in keiner anderen Übersetzung gefunden: Einem Mann wird nachgesagt, dass er reich geworden sei, "weil er sich in Rom nicht wie ein Mann gehalten habe. Sollen Schwule, Lesben und Transvestiten durchs Zentrum der katholischen Welt ziehen dürfen? Mit Bezug auf die heilige Dreifaltigkeit werden auf die Fragen häufig jeweils drei Antworten gegeben. REISEN - Traumurlaub von Gays für Gays! Viele neuere Publikationen über Homosexualität im Mittelalter und in der Reformationszeit stammen von dem offen schwul lebenden Historiker Bernd-Ulrich Hergemöller, der von bis einen Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Hamburg innehatte. Randy klärt auf! Es gibt literarische Werke, Gedichte, Graffiti und Bemerkungen zu den sexuellen Vorlieben von einzelnen Kaisern. Andreas Mohr: Eheleute, Männerbünde, Kulttransvestiten. Es ist nicht alles Rom, was glänzt. Geburtstag " eine neue, um Objektivität und Gerechtigkeit bemühte Rezeptionsphase eingesetzt". Wetter: Die Macht des Himmels. Passiv und unterwürfig waren damals alle Sklaven — egal, welchen Geschlechts — und der jeweils Jüngere oder der Ärmere in der Beziehung. Hauptseite Themenportale Zufälliger Artikel. Weshalb sich das Bild rund um Homosexualität und Co. Bis zur Mitte des Auch hier wird "das Volk von Gomorrha" erwähnt beides S. Kindle Ausgabe. Du hast noch kein Benutzerkonto? Und er lebt offen schwul. Der Historiker und Germanist Helmut Puff scheint der Einzige zu sein, der Huttens Schrift in seinem wichtigen Buch "Sodomy in Reformation Germany and Switzerland " , S. Verehrung Mehrere frühe Biografen machen aus Huttens Leben und Werk eine Legende und betonen die Besonderheit dieser Schrift: Keine Schrift habe so viel Aufsehen erregt wie diese Schubart , S. Flamininus v. Beide Männer standen in persönlichem Kontakt, und Hutten bezeichnete Luther später als "Freund und Bruder".