Vor allem in den letzten zwei Jahrzehnten wurde Meilenstein nach Meilenstein erreicht. Gesetze, die Homosexualität verboten, wurden abgeschafft, Paare des gleichen Geschlechts dürfen heiraten und Kinder adoptieren und genderneutrale Toiletten und Pässe sind in manchen Ländern bereits eingeführt. Der Weg bleibt aber unwegsam, voller Rückschläge und Sprünge zurück in der Entwicklung. Man schaue sich nur die Entwicklungen in Ungarn an. Darum ist es wichtig und gut, dass wir dem Kampf auch weiterhin unsere Aufmerksamkeit widmen und die Errungenschaften unserer Vorgänger im Auge behalten. Diese Meinung vertritt auch Rodney Wilson, ein homosexueller Geschichtslehrer, der als erster den LGBT History Month organisierte. Denn auch die Geschichte der LHBTIQ-Bewegung ist eine Geschichte voller Proteste, Barrikaden und emanzipatorischer Gegenschläge und Erfolge. Im Gegenteil sogar. Fast alle antiken Gesellschaften haben uns Hinweise auf Same-Sex- Erotik hinterlassen. Und auch Genderfluidität stellte in den meisten alten Kulturen kein Problem dar. Die ersten Schriften über Same-Sex- Beziehungen stammen aus dem antiken Griechenland. Dort knüpften erwachsene Männer sexuelle Beziehungen zu jungen, noch jugendlichen Männern, was Beate Uhse Gay Geschichten alten Griechen aus pädagogischen Gründen sogar noch ermutigten. Und sowohl in Griechenland wie im Römischen Reich existierte ein Kult, der die Göttin Cybele verehrte, indem man sich selbst kastrierte, Frauenkleider anzog und sich zur Frau erklärte. Diese ersten Transgenders sehen wir heute noch immer als Vorbilder an. Dieser toleranten Haltung wurde aber im Laufe des 3. Jahrhunderts radikal der Hals umgedreht. Das Christentum erschien auf der Bildfläche und die Toleranz oder sogar ermutigende Haltung der Römer veränderte sich langsam in eine ablehnende und verurteilende. Ab dem 3. Jahrhundert waren überall in Europa homosexuelle Handlungen strafbar geworden. Homosexuelle Männer wurden gesteinigt, kastriert und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Und auch Frauen wurden gemartert und umgebracht. Dank der Aufklärung und der Französischen Revolution begann sich das Blatt am Ende des Jahrhunderts zu wenden. Die meisten westeuropäischen Länder legalisierten Homosexualität und eine relativ ruhige Periode mit kleinen Fortschritten brach an. Es tauchten z. Aus heutiger Sicht scheint das nicht wirklich ein Fortschritt gewesen zu sein, in der damaligen Zeit bedeutete es aber, dass Homosexuelle nichts für die Art ihrer Natur konnten, wodurch eine gesellschaftliche Verurteilung nicht rechtens wurde. Mit dem Ausbruch des Nationalsozialismus, setzte die Verfolgung aber Beate Uhse Gay Geschichten ein. Unter dem Naziregime wurden Zehntausende homosexuelle Männer inhaftiert, mit einem rosa Dreieck gebrandmarkt und in die Konzentrationslager geschickt. Ein schwerer Schlag für die Emanzipationsbewegung, die nach dem Krieg etwa zwei Jahrzehnte auf der Stelle trat. Und diese Verbannung blieb 20 Jahre lang bestehen. Gleichzeitig konnte die Gemeinschaft aber auch Erfolge verbuchen. So entschied der U. Supreme Courtdass das sich weigernde U. Post Office dazu verpflichtet wurde, das erste Gay MagazineONE: The Homosexual Magazinezuzustellen. Ein wahrhaft enormer Meilenstein, genau wie die Tatsache, dass Illinois der erste U. Im so fortschrittlichen New York durften Homosexuelle in Lokalen sogar keinen Alkohol trinken und mussten separat von anderen Besuchern sitzen. Die berühmt berüchtigten 60er Jahre stellten sich als Wendepunkt heraus. Ein historischer Moment waren dabei die Stonewall-Unruhen Als die Polizei eine Razzia in der Schwulenbar Stonewall durchführte, kam die Schwulenbewegung zum ersten Mal wirklich in Aufstand. Die Unruhen hielten sechs Tage lang an und führten zur ersten Gay Pride im Jahr
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